Nutze den magischen Zauber der Rauhnächte

Carpe noctem: Nutze den magischen Zauber der Rauhnächte!

Wenn gegen Ende des Herbstes die Blätter fallen, die Erde sich schlafen legt, Nebel über die Lande ziehen und alles ruhiger und besinnlicher wird, beginnt sich ein Zauber auch über uns zu legen. Wenn du achtsam bist, spürst du, wie sich die Ruhe auch in dir breit macht.

Du kannst es der Natur nachmachen und alles fallen lassen, so wie die Bäume ihre Blätter, und ganz du selbst sein. In der dunklen Jahreszeit fällt das viel leichter als im quirligen Sommer.

Die Natur zieht sich im Winter zurück. Das Außen, die Welt wird unbedeutender, dunkler, tritt aus dem Blickfeld in den Hintergrund. So bleibt mehr Raum für dich, dein innerstes Wesen und das Licht in deinem Innern.

Nutze die Ruhe, v.a. zwischen den Jahren, um deine Aufmerksamkeit nun ganz nach innen zu richten. Überprüfe, was war und ist und bereite den Weg für das Neue, das kommen möchte.

Die Zeit ausserhalb der Zeit!

Die Rauhnächte sind mystisch! Voll purer Magie!

Sie liegen nicht mehr wirklich im alten Jahr und auch noch nicht richtig im neuen. Sie befinden sich irgendwo dazwischen … zwischen den Jahren … ausserhalb der Zeit!

Es ist, als würde die Erde in dieser Zeit die Luft anhalten, bevor sie im neuen Jahr wieder tief einatmet und sich weiter dreht. Ein Innehalten überall, bevor das Leben wieder langsam zu pulsieren beginnt, um sich bis zum Sommer hin mehr und mehr zu steigern.

Die Tore zu allen Dimensionen öffnen sich. Es ist eine Zeit voller Wunder, mit berauschenden Höhen und auch melancholischen Tiefen. In früheren Zeiten wurde in den Rauhnächten gefeiert, orakelt und geopfert. Ausserdem ist es eine wunderbare Zeit, um mal wieder so richtig die Räume zu räuchern.

 

Rauhnächte – eine Zeit des Mitgefühls.

Die Rauhnächte waren bei unseren Vorfahren heilige Nächte. Sie waren stets eine Zeit, sich selbst wieder wahrzunehmen, möglichst nicht zu arbeiten, sondern im Kreise seiner Lieben zu sein. Eine Zeit der offenen Herzen, sich selbst gegenüber und auch gegenüber den Menschen, die dir nahe stehen. Eine Zeit für Familie und Feste.

Noch heute sind die Herzen weltweit in dieser magischen Zeit voller Großmut. In keiner Zeit des Jahres wird so voller Mitgefühl an jene gedacht, die es weniger gut haben im Leben.

Nutze diese Zeit, um an deine Lieben, aber auch einmal wieder an dich zu denken.

 

Zeit der wilden Horden!

Während der Rauhnächte steht das Geister- und Totenreich weit offen, so heißt es. Die Seelen der Verstorbenen sowie die Geister und Dämonen haben dann ihren jährlichen Ausgang.

Es ist eine starke ungezügelte Naturenergie, die sie in den rauen Nächten mit sich bringen.

Der Brauch, zu Silvester Lärm zu erzeugen, sollte die Unholde fernhalten, im Alpenraum wird sogar in allen Rauhnächten geböllert.

 

12 Rauhnächte … mindestens!

Die heute auch im Christentum bekannten zwölf Rauhnächte, die sich dem 25. Dezember anschließen, zwischen Jul und Epiphanias, sollen schon den Germanen bekannt gewesen sein. Zu dieser Zeit spielte sich in der germanischen Vorstellung auch Wodans alljährliche Wilde Jagd ab, in der die Geister der Verstorbenen mit Odin über das Land ziehen …

Die erste Rauhnacht beginnt in der Regel nach der „Mutternacht“ an Heilig Abend und geht somit von 24 Uhr am 24.12. bis 24 Uhr am 25.12., die zweite Rauhnacht von 24 Uhr am 25.12. bis 24 Uhr am 26.12. usw. …

„Nacht“ deswegen, weil wir uns nach dem keltischen Jahreskreis in der Jahresnacht befinden. Somit ist der ganze Tag Nacht.

Die zwölfte Rauhnacht endet um 24 Uhr am 05.01. – der Perchten-Nacht – an der an vielen Orten in Bayern und Österreich sogenannte Perchtenläufe abgehalten werden. Danach ist dann Heilige-Drei-Könige, das Fest, das auch Epiphaniea (Erscheinung), genannt wird.

 

Orakel für das kommende Jahr!

Die 12 Rauhnächte bereiten uns vor auf die kommenden 12 Monate des neuen Jahres.

So nutzte man in früheren Zeiten die Geschehnisse an jeder der Rauhnächte zum Deuten und Orakeln für einen Monat des kommenden Jahres. Die erste Rauhnacht steht für den Januar, die zweite für den Februar usw. … Es wurde alles beobachtet: z.B. das Wetter, der Geschmack des Essens, eventuelle Streitigkeiten und das eigene Befinden.

Alles war wichtig, auch wenn es noch so unwichtig war: Ob am jeweiligen Tag alles gut verlief oder ob es Probleme und Unstimmigkeiten gab, und welche.

Darum begehe die Rauhnächte achtsam und wachsam. Sie bergen dein ganzes kommendes Jahr in sich!

Nach den Bauernregeln bedeutet z.B. Sonnenschein am …

 

  • 25. 12.: Es wird ein glückliches, neues Jahr werden.
  • 26. 12.: Preiserhöhungen stehen an.
  • 27. 12.: Streitigkeiten kommen auf.
  • 28. 12.: Fieberträume werden Familienmitglieder plagen.
  • 29. 12.: Es wird eine gute Obsternte.
  • 30. 12.: Auch alle anderen Früchte gedeihen prächtig.
  • 1. 1.: Die Viehweiden tragen saftige Kräuter.
  • 2. 1.: Fische und Vögel sind zahlreich.
  • 3. 1.: Gute Kaufmannsgeschäfte stehen ins Haus.
  • 4. 1.: Unwetter kommen hernieder.
  • 5. 1.: Nebeltage treten vermehrt auf.
  • 6. 1.: Zwist und Hader kommt auf.

 

Rufen auch dich die rauen Nächte?

An den Rauhnächten wird unsere Welt von mystisch, magischen Kräften durchströmt. Vermutlich liegt in diesem einmaligen Zauber die eigentliche Kraft der Rauhnächte.

Du bist herzlich eingeladen in dieser Zeit mit dir selbst in Kontakt zu treten, tief in deine Seele zu blicken und deinen eigenen, wundervollen inneren Kern zu erkennen.

 

Magische Rauhnächte!

Vieles wird geschehen in den Rauhnächten. Diese Zeit steckt voller Wunder, du wirst es sehen. Je intensiver du bereit bist die Zeit zu erleben, dich auf sie einzulassen, um so mehr wirst du entdecken. Beobachte die Welt um dich herum ganz genau und achte in jenen Tagen vor allem auch auf den Wandel in deinem Inneren. Was geht in all der Zeit in dir vor?

Ich empfehle dir in dieser intensiven Zeit Tagebuch zu führen. Schreibe alles auf was dir auffällt. Notiere die Träume, welche dich in den Nächten besuchen. Sie haben dir viel zu erzählen und flüstern dir zu, was das nächste Jahr dir bringen wird.

Stelle dich deinen Dämonen des endenden Jahres und lege den Balsam der Heilung auf eventuelle Wunden. Schöpfe neue Kraft und finde heraus, welcher Weg im neuen Jahr für dich der Richtige ist. Nutze die magische Kraft der Rauhnächte!

 

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  • Monika Auer • Raum.Coach